FAQ

Zupfinstrumentenmacherin / -macher | Gitarrenbauerin / bauer

Braucht man eigenes Werkzeug?

Eigenes“ Werkzeug für drei Ausbildungsjahre wird bereitgestellt. Allgemeine Werkzeuge sind für alle frei zugänglich. Wenn sie sich selbst nach und nach privates Werkzeug anschaffen wollen, erweist sich das von Vorteil.

Gibt es Instrumentalunterricht in der Ausbildung?

Einzelunterricht im Fach Gitarre möglich, aber freiwillig. Instrumentalspiel in der Gruppe gehört zum Lehrplan. Teilweise bilden sich individuelle Musikgruppen, je nach Interesse und Fähigkeiten.

In welchem zeitlichen Verhältnis steht der theoretische und praktische Unterricht?

Der Unterricht findet in sogenannten Blockwochen statt. Auf 5 bis 6 Wochen praktischen Unterrichts in der Werkstatt folgen 2 bis 3 Wochen Theorie im Klassenzimmer.

Unterrichtszeiten sind Mo.-Do. 8:00 bis 15:00 Uhr, freitags 8:00-13:00 Uhr.

Kann man die Instrumente am Ende der Ausbildung behalten und wie viel kostet ein Instrument?

Alle gefertigten Instrumente können am Ende der Ausbildung für den Materialwert erworben werden. (zwischen 120€ und 250€, je nach Modell und Ausstattung bzw. Bestandteilen).

Warum ist die Ausbildung in Klingenthal besonders attraktiv?

Unsere Schule ist eine kleine aber feine Einrichtung. Es existieren Klassen mit geringer Schüleranzahl. Dadurch gibt es intensive und individuelle Betreuung. Im Gitarrenbau haben wir große, helle Werkstätten.

Unser Anspruch an die Qualität der Instrumente ist sehr hoch.

Unsere Schule ist eine große Familie. Alle Azubis arbeiten gut in den Werkstätten miteinander, aber auch mit den anderen Instrumentenbauern zusammen.

Das Verhältnis zwischen allen Mitarbeitern des Hauses ist sehr familiär.

Welche beruflichen Möglichkeiten hat man nach der Ausbildung?

Es gibt die Möglichkeit eine Ausbildung am Studiengang Musikinstrumentenbau der Westsächsischen Hochschule Zwickau in Markneukirchen zu absolvieren. Abschluss: Bachelor of Arts (4 Jahre).

Eine andere Möglichkeit wäre, den Meister im Zupfinstrumentenmacherhandwerk zu erlangen.

Musikhäuser mit Reparaturwerkstätten, kleine Handwerksbetriebe und auch große Handelseinrichtungen fragen an der Schule regelmäßig nach Absolventen.

Möglich, aber selten suchen Museen für die Restaurationsabteilungen BerufsfachschülerInnen.

Welche Holzarten werden verwendet?

Ahorn, Palisander, Ebenholz, Mahagoni, Cedro, Fichte, Zeder, Elsbeere, Kirsche, Ovankol u.a.

Welche Kosten kommen auf mich zu und habe ich die Möglichkeit nebenbei etwas Geld zu verdienen?

An der Schule wird kein Schulgeld erhoben. Es ist möglich BAföG zu Beantragen. Das kann man noch aufstocken, indem man Wohngeld beantragt.

In Klingenthal sind Nebenjobmöglichkeiten vorhanden.

Welche Techniken werden im Laufe der Ausbildung vermittelt?

Siehe Lehrplan Berufsfachschule Zupfinstrumentenmacherin / Zupfinstrumentenmacher (Download des pdf-Dokuments)

Wie ist die Wohnsituation in Klingenthal?

Hier gibt es günstige Mieten (50 qm, 2 Zimmer, kalt, 250 €). Häufig wohnen die SchülerInnen in Wohngemeinschaften, in denen sich auch öfters eine kleine Werkstatt befindet.

Das Sekretariat hilft bei der Wohnungsvermittlung.

Wie lange dauert die Fertigung einer Gitarre?

Dies ist Modell abhängig.

Wie viele und welche Instrumente werden während der Ausbildung gebaut?
  • eine Mandoline / Ukulele
  • eine ¾ Konzertgitarre (Mensur 590 mm)
  • eine 4/4 Konzertgitarre (Mensur 650 mm)
  • eine Akustikgitarre (Mensur 620 mm, Halseinsatz 12. Bund)
  • eine Akustikgitarre (Mensur 650 mm, Halseinsatz 14. Bund)
  • eine E-Gitarre
  • ein Gesellenstück: Konzert- / Akustikgitarre nach eigenen Vorstellungen bezüglich Material, Bauweise und Gestaltung.

Der Ausbildungsablauf ist sehr weit gefächert, kein Instrument ist gleich.

Jedes Modell hat seine eigene Konstruktion und verfolg ein bestimmtes Klangideal. Auch die Gestaltung spielt eine wichtige Rolle, eine möglichst vielfältige Holzauswahl wird angestrebt. Es werden verschiedenste Hals-/Kopfverbindungen sowie Hals-/Korpusverbindungen umgesetzt. Auch die Oberflächen unterscheiden sich bei jedem Modell (offen-, geschlossen porig, Matt, Hochglanz, Schellack, geölt/gewachste Oberflächen kommen zu Einsatz). Es werden kaum fertige (vorgefräste) Bauteile eingekauft, selbst Intarsien oder Stege werden möglichst vielfältig durch unterschiedliche Herangehensweisen selbst gefertigt. Um größtmögliche Einblicke und Kompetenzen zu vermitteln ändern sich auch wiederkehrende Arbeitsgänge in ihrer technologischen Umsetzung.

Je nach Leistungsstand, Qualität und Geschwindigkeit können unter Absprache Zwischenmodelle und Reparaturen in den Ausbildungsablauf eingeflochten werden.